Wolfgang Kunz, Selbstportrait London 1966

Wolfgang Kunz

* 1942 Augsburg (DE)

Mit einem Stipendium der Hochschule für bildende Künste Hamburg fängt Wolfgang Kunz 1966 das Swinging London ein und ­qualifiziert sich damit als Stern-Fotograf, als der er 1969 in den ­Vietnamkrieg geht. 1970 wechselt er zum Zeit-Magazin, für das er im Nordirlandkonflikt vor Ort ist. Es folgen Reportagen und Reiseberichte, u.a. eine mehr­jährige Arbeit über den historischen Völkermord an den Armeniern in der Türkei, die in Geo  und auch international veröffentlicht wird. Wolfgang Kunz praktiziert die hohe Schule der Reportagefotografie, die man vom Magnum-Kreis kennt, rückt in der Liga von Thomas Hoepke und Robert Lebeck nach, ist 1988 Worldpress Foto-Preisträger. 1988 führt er in Hamburg den ersten Europäischen Monat der Fotografie  durch. Da hat er bereits mit 14 Kollegen die Fotoagentur Bilderberg ­gegründet (1982). In den späten 1990er Jahren gibt er seine Erfahrungen an die Studentinnen und Studenten der Kunsthochschule Berlin-Weißensee  weiter. Seit 2010 kümmert sich Wolfgang Kunz um das Werk seines Vaters, des Malers ­Karl Kunz (1905–1971), spendet der Neuen Nationalgalerie 2015 ein Gemälde, das sich 2021 in deren Wiedereröffnungsausstellung neben einem Picasso-Gemälde wiederfindet.